Nach meinem ersten Telefoninterview…

Nach meinem ersten Telefoninterview…

Am Mittwoch habe ich zum ersten Mal den nächsten Schritt auf dem Weg zu einem Job getan, ich hatte mein erstes Telefoninterview. Diese Interviews dienen dazu, schlechte oder unpassende Bewerber schon vor einem persönlichen Gespräch auszusieben. Um 15.30h rief eine sehr nette Frau von Boston Scientific an, um sich mit mir über einen möglichen Job zu unterhalten. Das Gespräch ist ähnlich abgelaufen, wie die Gespräche mit den Recruitern, nur hatte ich diesmal wirklich jemanden am Rohr, der auch Ahnung davon hat, was ich gemacht habe. Sie war selber Chemikerin und war auf der Suche nach jemandem, der die Medikamentfreisetzung aus Stents ermittelt. Es ging hauptsächlich um meine Erfahrungen mit bestimmten Labortechniken und Fragen zu meinem Lebenslauf.

Boston Scientific ist der Weltmarktführer für Stents, also falls ihr oder jemand den ihr kennt, einen Stent eingesetzt bekommen hat, sei es nun in die Herzkranzgefässe, oder im Darm, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass der Stent von Boston Scientific hergestellt wurde. Der Job, auf den ich mich beworben habe, besteht darin, dass ich Stents zerschnibbel und ihre Medikamentendosis bestimme. Das ist eine ziemliche Routinearbeit ohne irgendwelche Forschung, mit einem festen, immer gleichen Tagesablauf. Wie ich und ihr euch denken könnt, ist das nicht grade die State-of-the-Art Arbeit, die ich mir gewünscht habe, und ich bin eher überqualifiziert, trotzdem ist diese Arbeit für mich sehr interessant. Boston Scientific hat 27500 Mitarbeiter weltweit, sogar mit zwei Niederlassungen in Deutschland, nämlich Ratingen und Giessen (komisch, dass niemand der Marburger hier in Boston jemals davon gehört hat). Der Forschungsetat war 2005 680 Mio $, die haben also wahrscheinlich riesige Labore. Ich könnte mir vorstellen, wenn ich einmal im System bin, ist es bestimmt möglich, einen Platz in der Forschung zu bekommen.

Die Stelle ist, wie alle Stellen hier, erstmal auf 6 Monate begrenzt, mit der Option auf Verlängerung. Damit ähnelt sie der Stelle beim KIST in Saarbrücken. Ich habe mich anscheinend recht gut gemacht, da meine Gesprächstpartnerin sehr angetan war, von dem, was ich so gesagt und getan habe. Ich hoffe also, dass ich zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werde. Selbst wenn ich dann doch nicht den Job bekomme, hab ich zumindest mal ein Gespräch geprobt. Es kann nicht schaden, so viel Gesprächserfahrung zu sammeln, wie möglich, grade in einem Land mit anderer Kultur und fremder Sprache. Falls ich den Job gekomme, kann ich ihn immernoch ablehnen, falls ich bis dahin ein besseres Angebot bekommen habe. Mein Lebenslauf ist ja nicht nur bei Boston Scientific auf dem Schreibtisch gelandet 😉

PS: Auch wenn das alles super gelaufen ist, war ich für den Rest des Tages total fertig von dem Stress. Ich fange langsam an, die Jobsuche zu hassen 😀

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2 Gedanken zu „Nach meinem ersten Telefoninterview…

  1. Na siehst du!

    Keinen Kopp machen, alles mitnehmen….und wenn das Gespräch dann nur dazu dient, das Ganze mal kennenzulernen, die Fragen etc. mal zu hören, dann ist man beim nächsten viel lockerer und macht einen noch besseren Eindruck als du ja anscheinend eh schon gemacht hast!

    Also, weiter so! *daumen hoch*

    PS: kann ich mir vorstellen 😉

  2. Erstens : ein geiles Auto ! Ich gratuliere Euch ! Ich sage doch, ein Auto muß auch ein bißchen Spass machen ! Du hast Dir ja einen Traum erfüllt , ich hoffe , Judith kann damit leben. Und das Kennzeichen ? Ich finde die Idee sensationell !

    Und jetzt zum Thema „Jobsuche“ : Was ist denn mit Dir los ? Mußt Du sofort den ersten Job bekommen ? Du mußt immer denken : DIE wollen DICH haben , und wenn das nach ein paar Monaten nicht funktioniert , kann kannst Du Dir immer noch anfangen Gedanken zu machen.
    Und dass Dein Englisch nicht perfekt ist ? Klar , Du bist der „German“ !
    Also weg mit dem Streß ! Take it easy

    LG Mum

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