Besuch in Montana

Besuch in Montana
Am 4. März war Judiths Geburtstag. Leider musste sie diesen in Montana verbringen, weil das Hochsicherheitslabor in Boston immer noch nicht offen ist. Deswegen habe ich mich entschieden über ihren Geburtstag für insgesamt zehn Tage zu ihr zu fliegen. Da Anfang März ja noch immer Ski-Saison ist, habe ich auch Judiths Ski und mein Snowboard eingepackt, so dass wir an den beiden Wochenenden die Chance hatten, in den Rocky Mountains den Schnee zu geniessen. Gesagt, getan, am zweiten März bin ich in Boston ins Flugzeug gestiegen um nach etwas über sieben Stunden in Missoula zu landen. Nach einer Stunde sind wir dann in Hamilton im gemieteten Ferienhaus angekommen.

An Judiths Geburtstag sind wir dann zum Lost Trail Powder Mountain, dem lokalen Skigebiet gefahren. Meine Vergleichsberge sind ja die Hügel in Neu-England, denn an die Bedingungen in den Alpen kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern, und Neu England spielt nicht mal in der selben Liga wie die Rocky Mountains. Wir haben erstmal einen halben Tag gebraucht, bis wir wirklich davon überzeugt waren, dass es auf der Piste keine Eisplatten, gibt, sondern ausschliesslich Schnee. Eine Woche vorher hat es über einen Meter Neuschnee gegeben, so dass die Verhältnisse hervorragend waren. 50% der Pisten waren präpariert und die anderen 50% wurden der Natur überlassen. Deswegen hatte ich das Vergnügen zum ersten Mal Pulverschnee zu fahren. Leider habe ich feststellen müssen, dass mein Snowboard diesen Bedingungen nicht gewachsen war. Ich hatte kaum Halt und bin mehr gerutscht als kontrolliert gefahren. Deswegen habe ich mir im Schlussverkauf in Missoula tags darauf ein neues Board gekauft. Absolut neu, und sowohl für präparierte Piste als auch für den Pulverschnee geeignet. Dieses Board ist weitaus steifer so dass ich mehr Kontrolle auf der Piste habe. Das habe ich dann auch am letzten Freitag direkt mal ausprobiert! Ich muss feststellen, dieses Board macht seinem Namen Turbo Dream (Turbo Traum) alle Ehre. Ultra-Schnell, Grip ohne Ende, mit diesem Board habe ich ein neues Gefühl beim Boarden entdeckt.

Mit meinem alten Board hatte ich das Problem, das ich irgendwann an den Punkt gekommen bin, das ich das Board nicht mehr wirklich kontrollieren konnte und vernünftigerweise nicht mehr schneller gefahren bin. Es fing an zu flattern und zu vibrieren und hat ein Eigenleben entwickelt.
Das neue Board ist stabil und reagiert vollkommen vorhersehrbar. Es ist bei jeder Geschwindigkeit kontrollierbar, was mich auch zu dem grössten Problem, das ich mit diesem Board habe, bringt: Ich kann es maximal eine Stunde voll fahren. Danach sind meine Beine fertig und ich kann nur noch mit verminderter Geschwindigkeit weiterfahren. Ich bin an so viel Kontakt und soviel Druck auf meine Beine nicht gewönt. Hinzukommt, dass ich in dieser einen Stunde auch dieses besagte, neue Gefühl entdeckt habe: Ich habe Angst, aber nicht davor bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle zu verlieren, nein, Angst vor der Geschwindigkeit selbst. Das sollte man sich nun wirklich auf der Zunge zergehen lassen:

Der Geschwindigkeitsjunkie hat Angst vor zu hoher Geschwindigkeit!

Damit dürften auch die Leser, die vorher gesagt haben „Es sind immer die Anderen / das Material Schuld, nie Karsten selber“ verstummen, denn es ist mir nun endlich möglich Judith auf ihren Skis wegzufahren.
Hier mal ein Video von mir, allerdings noch mit dem alten Brett, aber dafür im Tiefschnee. Ich bin der kleine Punkt in der Mitte ganz oben, den es nach einigen Sekunden zerlegt. Hat mich doch glatt 20 Sekunden gekostet mich wieder aus dem Pulverschnee auszubuddeln!

Aber nun genug vom Schnee, hier mal ein paar Impressionen von meinem zweiten Besuch in Montana:



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2 Gedanken zu „Besuch in Montana

  1. Hallo zusammen,

    das Ferienhaus sieht echt nett aus, aber da ist ja weit und breit nichts ;-)!

    Pulverschnee bis zum Abwinken… schön… aber bei uns ist dafür morgen „Hochsommer“ angekündigt…. Knappe 20 Grad…. was haltet ihr davon 😉

    Schönen Tag noch… LG

  2. Pingback: An Weihnachten im Schnee | Judiths und Karstens Boston-Blog

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