Head of Charles – Regatta
Da wir nun auch mal kulturell in Boston unterwegs sein wollten, waren wir gestern bei der Head of Charles Regatta auf dem Charles-River.
Also machten wir uns mittags auf den Weg von Brighton nach Harvard, wo die Regatta stattfinden sollte. Da wir ja kein Auto besitzen, wollten wir mit dem Bus unseren Weg finden. Da klappte beim ersten Bus auch noch ganz gut, 5 Min Wartezeit und los ging die Fahrt. In Allston wollten wir dann in den Bus 66 umsteigen, aber der liess wackere 45 min auf sich warten. Als er dann endlich da war, war er so voll, dass wir gar nicht einsteigen konnten und nochmals (nur) 3 min auf den nächsten warten mussten (Uns ist aufgefallen, dass die Spezies „Bus“ in Boston gerne mal Rudel bildet 😉 ). Als wir dann kurz vor der Haltestelle waren, wo wir vor hatten auszusteigen, kam eine Durchsage, das der Bus leider einen Umweg fahren müsse, da eine Brücke gesperrt sei, über die er sonst gefahren wäre. Das bedeutete nochmals etwa 15 Umweg. Endlich doch dort angekommen, wo wir eigendlich schon seid einer Stunde hätten sein wollen, nämlich an der Harvard-Universität, sind wir ausgehungert in ein Restaurant zum Mittagessen gegangen, wo wir zwei wirklich gute und vorallem günstige Pizzen hatten.
Anschliessend haben wir uns die Regatta und die Stände am Ufer des Charles-River angesehen.
Nach etwa 2 Stunden haben wir uns dann wieder auf den Heimweg gemacht, weil wir am Abend noch in eine Sportsbar gehen wollten um das entscheidende Spiel der Boston Red Sox gegen die Tampa Bay Rays zu sehen. Also haben wir versucht einen Bus zu besteigen…
An der Bushaltestelle angekommen, stand dort ein Schild, dass die Haltestelle geschlossen und man doch an einem uns unbekannten Platz einsteigen soll. Zum Glück stand an dieser Haltestelle eine freundliche, aber ebenso von der Situation genervte, Amerikanerin, die mit uns zu diesem Platz gegangen ist (Den hätten wir nie im Leben gefunden…). Nach kurzer Wartezeit kam ein Rudel passender Busse, wovon wir einen bestiegen. Der fuhr, wie könnte es auch anders sein, wie selbstverständlich die offiziell geschlossene Haltestelle an, um sich dann heillos im Bostoner Verkehr zu verfahren (Die Brücke war nämlich noch immer gesperrt 😉 ) Mit Hilfe dreier ortskundiger Passagiere und lautem Richtungsgebrülle des halben Busses konnten wir schliesslich den Bus auf den rechten Weg zurückführen. An der Umsteigehaltestelle angekommen konnten wir nur noch die Rücklichter unseres Busses nach Hause sehen. Aber kein Problem, dachten wir, die kommen ja alle 10min… ja, theoretisch… nach etwa ner halben Stunde kam dann der N&äuml;chste … im Rudel 😉
Zuhause angekommen fix den Pappmüll von Ikea in die Mülltonnen gestopft (Müll wird hier am Mo abgeholt) und schon wieder in den Bus. Ihr ahnt es: Bus war natürlich zu spät! Obwohl wir nur in eine recht nahe Sportsbar fahren wollten um uns das Spiel anzusehen, haben wir uns spontan dazu entschlossen zum Fenway Park zu fahren und uns dort in eine Sportsbar zu setzen. Wir haben uns für die Bar „Game On“ direkt neben dem Stadion entschieden. Am Eingang die obligatorische Kontrolle des Ausweises (der hat bestimmt 30 sek geprüft, ob mein Reisepass auch echt ist) und dann direkt rein. Wir hatten Glück und haben nicht lange stehen müssen, weil wir einen guten Platz an der Bar ergattern konnten. Da wir noch nicht zu Abend gegessen hatten, haben wir das vor Ort nachgeholt. Ich haben mir ein kleinen Burger als amuse gueule bestellt.
Die Stimmung war super, auch wenn die Red Sox leider verloren haben und damit den Einzug in die World Series, die Playoffs zur amerikanischen Meisterschaft, verpasst haben. Wir haben uns nach Ende des Spiels auch fix auf den Heimweg gemacht und waren doch erstaunt über das Polizeiaufgebot (wohlgemerkt das Spiel war in Tampa Bay, NICHT in Boston), die ich normalerweise von einem Heimspiel eines beliebigen Fussballvereins in Deutschland gewohnt bin (Ich glaube nicht, dass in der Dortmunder Innenstadt zwei Hundertschaften Polizei stationiert sind, wenn Dortmund auswärts spielt). Gummiknüppel kennen die hier übrigens nicht, die Bostoner Polizei bevorzugt 1m lange Eichenknüppel.
Heim ging es dann wieder mit dem Bus… diemal wieder von einer anderen Station als erwartet, aber mit durchaus akzeptabler Wartezeit. War ein sehr erquickender Tag in Boston!